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Sonntag, 22. September 2013

Schön ist, was tschechisch ist

Eine meiner großen Sehnsüchte in Sachen Bloggerei, war es bis gerade eben, oben Stehendes einmal in einem sinnvollen Zusammenhang in einem Text zu verwenden. Vor Kurzem konnte ich mich bei einem Wochenendtrip nach Prag wieder davon überzeugen: Schön ist, was tschechisch ist!

Auf dem Programm stand dabei auch die Besteigung des Eiffelovka - einer Nachbildung des Pariser Eiffelturms. Nicht so groß wie das Original, macht der Prager Nachbau fehlende Höhenmeter durch seine Lage auf dem Petrinhügel wett. Nach kurzem Aufstieg kann man den Blick über die Stadt schweifen lassen und die Augen saugen sich zunächst an Burg, Karlsbrücke und Altstadt fest.

Schaut man sich aber mal etwas um, erblickt das Auge in kurzer Entfernung, ebenfalls auf dem Petrinhügel, eine riesige Betonschüssel - das Strahov-Stadion. Erbaut 1926 bietet es Platz für 220.000 Zuschauer, damit ist es das größte Stadion der Welt. Gedacht war es ursprünglich für die Großveranstaltungen der aus Böhmen und Mähren stammenden Sokol-Turnbewegung.

Bundesarchiv Bild 102-13621A, Prag, Stadion, Sokolfest

Später wurde es für Spartakiaden und Rockkonzerte genutzt und heute tragen Sparta Prags 2. Mannschaft und die Jugendmannschaften auf den acht Fußballfeldern im Inneren ihre Spiele aus. Da mir selbst jegliche Fähigkeiten in Sachen Fotografie abgehen, passt es wie die Faust aufs Auge, dass ich an dieser Stelle auf die neue OstDerby-Ausgabe verweisen kann.

Darin finden sich nämlich gleich zwei Fotostrecken aus der tschechischen Hauptstadt. Eine zeigt Bilder aus eben jenem Strahov-Stadion, die andere befasst sich mit den Stadien aller größeren Klubs in Prag.

Und wer jetzt mit erhobenem Zeigefinger wild gestikulierend von der nachmittäglichen Kaffeetafel bei Oma Kasuppke aufgesprungen ist, um die umhersitzenden Nichteingeweihten nach Lesen dieses Textes am mobilen Endgerät unvermittelt wissen zu lassen: "Pah! Das Strahov-Stadion ist beileibe nicht schön. Es handelt sich um eine monströse Betonschüssel ohne Daseinsberechtigung", dem trete ich entschieden entgegen und verweise darauf, das Schönheit ja wohl im Auge des Betrachters liegt und ich mich sehr wohl am ungewohnten Anblick dieses Betonklotzes von unglaublicher Größe erfreuen kann.    

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